Praktikum_Tourist-Information_Weimar_2018_VASILIU_Emmanuella_2SMP1

Ich habe vom 11. bis 22. Juni ein Praktikum in der Tourist-Information der Stadt Weimar absolviert. Dafür habe ich bei meiner Austauschpartnerin, Hanna Grepaly, gewohnt.

                  

Die Tourist-Information wurde im Jahr 1965 als eine eigenständige Organisation gegründet. 2001 fusioniert sie mit dem „Congress Centrum Neue Weimarhalle“ zur der „Weimar GmbH“ (Gesellschaft mit beschränkter Haftung). Die Aufgabe und das Ziel der Weimar GmbH sind die Vermarktung der Stadt Weimar in ihrem wirtschaftlichen, kulturellen und touristischen Umfeld durch Schaffung von Angeboten und Erbringung von Dienstleistungen. Das zeigt, dass das Unternehmen zum tertiären Sektor gehört.

Die Aktivitätsbereiche der Weimar GmbH sind die Tourismus-, Kongress- und Veranstaltungsservice, das Marketing und die Wirtschaftsförderung, aber ich habe mein Praktikum nur im ersten Bereich gemacht.

Die Anzahl der Mitarbeiter der Weimar GmbH beträgt 40, aber nur 11 von ihnen arbeiten bei der Tourist-Information. Man kann auch hinzufügen, dass 3 Lehrlinge dort gebildet sind.

 

Die Adresse der Tourist-Information ist Markt 10, 99425 Weimar (Thüringen) und das Gebäude liegt gegenüber dem Rathaus. Im Erdgeschoss gibt es die Rezeption für die Kunden, den „gelben Bereich“ und den „grünen Bereich“. Diese zwei Bereiche sind eigentlich zwei Kombibüros, die von einem Bücherschrank mit archivierten Kundenanfragen getrennt sind. In der Etage findet man ein Esszimmer und das Arbeitszimmer des Chefs, Herr Jens Braun, der auch mein Betreuer war.

In dem gelben Bereich kümmern sich 3 Mitarbeiterinnen um den Gruppenservice und die Planung einer Tagung oder eines Seminars und in dem grünen Bereich beschäftigen sich 5 Mitarbeiterinnen mit den privaten Reservierungen. An der Rezeption können die Touristen Souvenirs kaufen, Informationsmaterial (z.B. einen Stadtplan oder Broschüren) erhalten und Stadtführungstickets oder Eintrittskarten für das Deutsche Nationaltheater bekommen.

 

Die Tourist-Information öffnet um halb Zehn, aber die Mitarbeiterinnen sind schon da um neun Uhr und es wird um sechs Uhr geschlossen (vierzehn Uhr am Sonntag).

 

An dem ersten Tag meines Praktikums habe ich das Gebäude entdeckt und die Mitarbeiterinnen kennengelernt. Ich habe meistens mit Frau Schröder, Frau Johnsen und Frau Lippold gearbeitet. Als Vorbereitung für die nächsten Tage sollte ich Broschüre über Weimar lesen und den Stadtplan gut kennen, damit ich die Touristen helfen konnte.

 

Mir wurde erklärt, dass viele potenzielle Besucher der Stadt per E-Mail oder per Telefon die Tourist-Information um Zusendung von Informationsmaterial bitten. Danach benutzt man eine Website, die Tomas Travel heißt und die eine automatische Antwort beschafft. Man muss aber manuell den Namen und die Adresse des Kunden erfüllen und wählen, welche Prospekte und Broschüre geschickt werden. Zum Beispiel, wenn der Kunde das Datum ihres Urlaubs in Weimar angibt, schickt man unter anderen den monatlichen Veranstaltungskalender. Wenn der Kunde ein Hotel noch nicht reserviert hat, rechnet man das Gastgeberverzeichnis dazu. Dann druckt man die Antwort und setzt man seine Unterschrift, damit der Brief mehr persönlich aussieht. Alle Briefe sind zu einem Verein gebracht, wo sie mit den passenden Broschüren verpackt werden. Am nächsten Tag bekommt man die Briefe zurück. Sie werden jetzt gewogen, damit man die richtige Briefmarke benutzt. Man frankiert danach die Briefe mit einer Frankiermaschine. Manchmal gibt es eine ganze Kiste von Briefen, die frankiert werden müssen, und manchmal nur 10 Briefe. Im Winter gibt es oft zwei Kisten. Um ungefähr zehn Uhr werden die Briefe von einem Postangestellten abgeholt. Ich habe die Frankierung und die Auswahl von Informationsmaterial sehr unterhaltsam gefunden, vor allem wenn der Kunde eine besondere Bitte hatte. Zum Beispiel hat ein Mann am Mittwoch den 13. eine schriftliche Tabelle geschickt und ich musste sie mit den Öffnungszeiten von mehreren Sehenswürdigkeiten in Weimar erfüllen. Am Freitag den 15. hat eine französische Lehrerin gefragt, ob es Jugendherbergen gab, die neben dem Bahnhof lagen und die 60 Schüler aufnehmen konnten. Dafür musste ich auf die Website der Stadt die Adressen und Telefonnummern von Jugendherbergen suchen.

 

Der Verkauf von Souvenirs stellt sich als nicht unwesentlich für die Tourist-Information dar. Die Touristen kaufen am meisten Postkarten, Magneten, Reiseführer und Spieldosen. Deshalb habe ich mehrmals Artikel ausgepackt, gezählt und ausgeprisen mit einem Preisauszeichner. Am Anfang war es interessant, aber es ist schnell langweilig geworden. Zum Glück habe ich nicht sehr lange mit dem Preisauszeichner gearbeitet.

 

Während der zweiten Woche kannte ich Weimar und das Informationsmaterial genug, um die Touristen an der Rezeption zu helfen. Einige waren nur für ein paar Tage in Weimar und wollten wissen, was man unbedingt in Weimar sehen soll. Meiner Meinung nach sind die beeindruckendste Sehenswürdigkeiten Weimars die Gedenkstätte Buchenwald und Goethes Wohnhaus. Andere Touristen kauften Souvenirs oder Tickets für die Stadtführung. Die Rush-hours waren um halb Zehn und um zwölf Uhr. Manchmal war es nötig, dass eine oder zwei Mitarbeiterinnen aus den grünen und gelben Bereichen an der Rezeption kommen, um zu helfen. Die meisten Touristen waren nett und hatten Geduld mit mir, auch wenn ich die Hilfe von den Mitarbeiterinnen brauchte. Es gab eine Gruppe von Franzosen, die kein Deutsch konnten, und die dankbar dafür waren, dass ich Französisch sprach.

 

Ich habe auch erfahren, dass die Werbung sehr wichtig für den Tourismus war. Das Bauhaus wurde 1919 im Weimar gegründet und das Bauhaus-Museum der Stadt wird renoviert und im nächsten Jahr wiedereröffnet. Deshalb haben wir am Dienstag den 19. mehrere Kartons von Broschüren über Weimar und das Bauhaus bekommen. Wir mussten einhundert Tüten mit den Broschüren füllen. Diese Tüten werden danach in die verschiedenen Museen und Schlösser der Stadt verteilt.

 

Am Nachmittag durfte ich die Stadt besichtigen. Weil die Mitarbeiterinnen in der Tourist-Information arbeiteten, riefen sie die Angestellte der Museen und Schlösser an, um mir freie Eintrittskarten zu erlangen. Dank ihnen habe ich unter anderen das Haus, wo Franz Liszt wohnte, das Stadtschloss und die Fürstengruft, wo Goethe und Schiller begraben liegen, besichtigt. Das was völlig interessant und lehrreich aber auch ein bisschen für meine Beine anstrengend, weil ich in der ganzen Stadt herumgelaufen bin.

 

Zum Schluss würde ich sagen, dass ich von meinem Praktikum sehr zufrieden bin. Ich interessiere mich für die Kultur fremder Länder und in Weimar habe ich viel über die Literatur, die Musik und die Architektur erfahren, denn die Stadt gehört zu der UNESCO-Welterbeliste.

Außerdem konnte ich in Weimar meine Aussprache und mein Hörverständnis (meistens mit Touristen, die nicht so deutlich wie unsere Lehrer sprachen und die deshalb schwer zu verstehen waren) verbessern. Ich glaube auch, dass ich dank dieses Praktikums eigenständiger und selbstbewusster als vorher bin.

Ich empfehle den zukünftigen Kandidaten, sich in einer fremden Stadt orientieren zu können, und Interesse an Kundenkontakt aber auch Museumsbesuche zu haben.

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Die Touristinformation
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Die Rezeption

 

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Einige Broschuren

 

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