Praktikum_Tagesplefleg_Kirschblütental_Weimar2018_KARMANN_Lola_2SMP1

Vom 11. bis 22. Juni habe ich ein Praktikum in der „Tagespflege Kirschblütental“ gemacht. Die Adresse ist Shakespeare Straße 32, 99425 Weimar. Die Tagespflege ist eine Einrichtung, die zur Organisation „Diakonie“ gehört. Diakonie ist ein sozialer Dienst der evangelischen Kirchen, der Menschen, die Hilfe brauchen, begleiten. Der Aktivitätsbereich der Tagespflege ist der offenen Altenhilfe.

Die Tagespflege Kirschblütental eröffnete im Februar 2016 für alte Menschen mit Pflegebedarf, die noch zu Hause wohnen, aber tagsüber in einer Gruppe Beschäftigung suchen.

Das Ziel der Tagespflege ist, dass sie „sich wohl fühlen“ können und deshalb treffen die alten Rentner sich, um den Tag mit den anderen Gäste zu genießen. Die Rentner sind aber nicht gezwungen, jeden Tag zu kommen.

Diese Tagespflege steht im Erdgeschoss und besteht aus einem Wohnzimmer, einer Küche, einem Büro, einem Ruheraum, einem behindertengerechten Bad sowie Lagerräume.

Es gibt fünf Mitarbeiterinnen: sie helfen den Leuten, die mehr Aufmerksamkeit brauchen, beleben die Tagespflege und kochen auch für die Gäste. Meine Praktikumsmeisterin war Frau Friedemann, die Leiterin der Tagespflege. Die Mitarbeiterinnen sind aber nicht immer gleichzeitig da. Alle Mitarbeiterin machen dieselben Aufgaben, obwohl einige Krankenschwestern vorher waren. Außerdem bekommen sie Hilfe von einem Fahrer, der die Gäste morgens von ihren Wohnungen abholt und mit einem Bus bis in die Tagespflege bringt. Am Nachmittag ab 15:00 Uhr fährt er die Gäste wieder nach Hause.

Die Tagespflege ist kein Altenheim und die Gäste können auch helfen: zum Beispiel Kartoffeln für das Mittagsessen schälen oder ihre Zeitung mitbringen, damit eine Mitarbeiterin für alle vorlesen kann.

Jeden Tag gibt es einen Stundenplan, damit demenzerkrankte Gäste sich orientieren können. Wenn man morgens die Zeitung vorliest, sollen sie eine Verbindung mit ihren Leben herstellen oder sie müssen ein Rätsel zusammen lösen. Das ist eine Art von Gedächtnistraining. Vor dem Mittagessen singen alle zusammen mehrere Volkslieder oder machen eine kreative Aktivität (ausmalen, zeichnen…). Was auch wichtig ist, ist die Ruhezeit von circa einer Stunde nach dem Mittagessen in einem Liegesessel.

Manchmal kommen Leute, um die Tagespflege noch mehr zu beleben; zum Beispiel Studentinnen, die für die Gäste singen.

Während der ersten Woche habe ich geholfen, den Tisch zu decken und zu servieren. Ich habe gelernt, dass die Gäste viel trinken sollen, um ihren Flüssigkeitshaushalt stabil zu halten. Dazu musste ich sie motivieren zu trinken. Es gab Wasser, Saft, Kaffee oder Tee.

Als das Wetter schön war, bin ich mit einer Mittarbeiterin und einigen Gästen nach draußen spazieren gegangen. Aber man brauchte viel mehr Zeit um zu laufen und deshalb sind wir im Quartier geblieben. Man musste oft 10-minütige Pause machen, weil die Gäste schnell erschöpft waren. Ich habe also geholfen, einen Rollstuhl zu schieben.

Am Freitag den 15. Juni haben wir einen Ausflug nach dem Schloss-Belvedere gemacht: in der Tat sind wir mit ungefähr 15 Gästen mit dem Bus der Tagespflege gefahren und wir haben im Garten einen Kreis mit Stühlen gemacht. Dann haben wir Lieder gesungen, zusammen geredet und ein Picknick gemacht. Ich habe noch einmal teilgenommen an Gesprächen, serviert, aber auch Leute überwacht, damit sie nicht weglaufen.

Die zweite Woche war ein bisschen mehr aktiver und ich habe neue Sache gemacht, wie zum Beispiel:

• beobachtet wie eine Mitarbeiterin die Zuckerrate im Blut eines Diabetikers gemessen hat. Sie hat auch eine Spritze von Insuline gemacht.

• einer Frau, die nicht allein auf die Toilette gehen konnte, habe ich geholfen.

Außerdem habe ich in der Küche auch mehr geholfen und zwar habe ich viele Kirsche entkernt mit einem anderen Praktikant, damit Frau Friedemann Kuchen backen konnte. Ich habe auch für das Frühstück und manchmal zum Mittagsessen geholfen. Ich habe weiter serviert. Nach jedem Essen habe ich auch den Tisch sauber gemacht und in der Küche aufgeräumt.

Sonst habe ich während eine Stunde mich ein bisschen um die Verwaltung gekümmert. Da ich ab der zweiten Woche die Leute besser kannte, habe ich mich mehr mit ihnen unterhalten.

Mein Praktikum war also ziemlich aktiv und man findet leicht, etwas zu tun. Ich habe diese Erfahrung sehr interessant gefunden, weil ich vorher dachte, dass diese Arbeit mit den alten Leuten nicht besonders schwer war, aber man ist schnell zu Probleme mit den Gäste konfrontiert, die nicht alle klar denken können. Alle haben ihre Geschmäcke und manchmal ist es kompliziert, alle Wünsche zu erfüllen. Manchmal habe ich es ein bisschen traurig gefunden, weil es Leute gibt, die total verloren sind oder sich fast nicht bewegen können und deshalb in einem Rollstuhl bleiben.

Die Mittarbeiterinnen haben mir ihren ganzen Beruf gezeigt und haben auf alle meine Fragen geantwortet. Die Stimmung zwischen den Arbeitnehmerinnen war sehr angenehm und sie waren alle hilfsbereit und nett. Sie können auch immer Praktikanten beraten und eventuellen Fehler verbessern.

Sonst waren die Leute sehr nett, freundlich und dankbar, wenn ich ihnen geholfen habe. Die Gäste haben viele Geschichte zu erzählen. Ich habe wirklich schön gefunden, dass die Tagespflege existiert, weil man dort sich nicht nur mit der Gesundheit der Leute beschäftigt, sondern auch mit ihren intellektuellen Fähigkeiten. In der Tat benutzen sie ihr Gedächtnis für die Lieder, aber auch ihre Kreativität mit Ausmalen und Zeichnen.

Da ich bestimmt Medizin studieren möchte, hat mir mein Praktikum gelernt, wie man sich um alte Menschen kümmert und das war interessant. Insbesondere sollte ich langsamer sprechen und leichte Wörter benutzen, um mit kranken Leuten zu reden, damit sie besser verstehen können. Die Gäste brauchen auch schöne Zeiten mit den anderen zu leben, damit sie sich nicht allein fühlen und Spaß haben. Zum Schluss habe ich verstanden, dass alte Menschen eine Wiederholung jeden Tag brauchen, damit sie sich zurechtfinden können.

Ich würde den zukünftigen Kandidaten dieses Praktikum empfehlen, wenn sie mehr über die alte Menschen lernen wollen. Sie müssen motiviert sein und sich an ein langsameres Leben gewöhnen. Die Zeit ist aber sehr schön mit den Mittarbeiterinnen und dieses Praktikum kann auch Reife bringen.

Haut de page