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Ich habe mein Betriebspraktikum vom 19. bis 30. Juni 2017 bei Airbus Defence and Space gemacht.

Bericht über mein Betriebspraktikum

 

Ich habe mein Betriebspraktikum vom 19. bis 30. Juni 2017 bei Airbus Defence and Space in Immenstaad (Friedrichshafen, Baden-Würtemberg) [Bild Nr. 1] zusammen mit drei anderen Schülern aus dem DFG gemacht. Ich habe bei einer deutschen Familie gewohnt.

 

Airbus Defence and Space ist ein Geschäftsbereich von Airbus. Die Firma wurde 2014 gegründet, als die militärische sicherheitsbezogene und Weltraum Aktivitäten von Airbus Military, Astrium und Cassidian sich zu dieser einzelnen Division zusammen getan haben. Vorher gehörten diese Tochterfirmen zu EADS, das im Jahr 2014 seinen Namen in Airbus Group geändert hat. Seit 2017 ist der Name einfach Airbus.

Es gibt vier verschiedene Branchen innerhalb von Airbus Defence and Space: Space System, Military Aircraft, Electronics und Communication, Intelligence & Security.

In Friedrichshafen sind die Aktivitäten von Airbus Defence and Space in der Entwicklung von Satelliten, Sonden, Instrumenten und Ausrüstungen für Erdbeobachtung, Navigation, Meteorologie und Weltraumforschung zentriert.

Die Produkte dieser Aktivitäten sind Aufklärungs- und Überwachungssysteme, Avioniksysteme, unbemannte Flugsysteme, Hinderniswarnsysteme für Hubschrauber, Gefechtsführungs- und Kommunikationssysteme, mobile Krankenhäuser und Sensoren für die Aufklärung aus der Luft und aus dem Weltraum.

Bei Airbus in Friedrichshafen gibt es etwa 2500 Mitarbeiter.

 

Ich werde jetzt erklären, was ich eigentlich dort gemacht habe.

In der ersten Woche bin ich in der Ausbildungssektion geblieben, wo es Duale Studenten gab, die uns die ganze Woche über geholfen haben. Mit Hilfe von Herrn Frank Philipp habe ich an dem Projekt „Funkuhr Nullserie“ gearbeitet, welches darin bestand, eine digitale Uhr herzustellen.

Zuerst musste ich kontrollieren, ob alle Werkzeuge auf dem Labortisch waren und sie sortieren. Ich hatte eine Checkliste bekommen [Bild Nr. 2], die mir geholfen hat, die Namen der verschiedenen Werkzeuge kennenzulernen. Das hat mich dazu inspiriert, die Liste wie ein Puzzle auszufüllen, um zu raten, welcher Name welchem Werkzeuge entspricht.

Danach gab es ein langes Sicherheitsbriefing, welches sehr wichtig war.

Herr Philipp hat mir die Dokumentation zum Funkuhr-Nullserie-Projekt [Bild Nr. 3] gegeben und ich habe sie dann gelesen.

Er hat mir die verschiedenen Komponenten ausgehändigt, die ich für das Projekt brauchte, und ich musste mit Hilfe einer Bauteilliste [Bild Nr. 4] nochmals suchen, welche Namen welchen Komponenten entsprechen, um sie zu sortieren [Bilder Nr. 5]. Das hat mir wirklich Spaß gemacht.

Nach dem Sortieren musste ich mit den anderen Studenten versuchen, die verschiedenen Funktionen aller Komponenten zu verstehen. Dazu haben wir mehrere Experimente mit Komponenten in einfachen Montagen gemacht [Bilder Nr. 6]. Ich habe zum Beispiel mit einer Diode, verschiedenen Widerständen, einem Kondensator und einem Potentiometer gearbeitet.

Dann kam die Schweißarbeit. Das Projekt war insgesamt sehr spannend, aber dieses Teil hat mir besonders gefallen. Zuerst sollte ich mit eigenen Komponenten, die nicht für das Projekt waren, trainieren. Danach musste ich alle Komponenten verschweißen. Ich hatte insgesamt 108 Schweißnähte zu machen [Bild Nr. 7].

Die Schwierigkeit bestand darin, das richtige Teil am richtigen Platz in die richtige Richtung zu löten [Bild Nr. 8].

Nach dieser Arbeit musste ich beweisen, dass der Stromkreis funktioniert [Bild Nr. 9]. Zum Glück habe ich das ziemlich gut gemacht und ich musste keine Komponente ablöten und erneut zusammen löten.

Die nächste Etappe bestand darin, das Gehäuse zu bauen [Bild Nr. 10]. Dazu hatte ich mehrere Einzelteile, die ich zusammen gebaut habe. Die Hardware der Funkuhr war nun fertig [Bilder Nr. 11].

Danach habe ich den Standort Friedrichshafen besucht.

Schließlich stand die Programmierung der Uhr (Software) an.

Nachdem ich ein Oszilloskop mit einer Muster-Uhr verbunden hatte [Bild Nr. 12], musste ich verstehen, wie diese mit binären Signalen Zeitinformationen an den Bildschirm abgibt.

Die Muster-Uhr war schon programmiert und enthielt bereits die Informationen für eine bestimmte Zeit (Stunde und Minuten) und ein bestimmtes Datum (Wochentag, Nummer des Tages im Monat, Monat und Jahr). Die Uhr hatte allerdings keinen Bildschirm. Ich musste nur anhand der binären Signale die ganzen Informationen dekodieren.

Alle Informationen wurden in einer einzigen Minute gegeben. Das Signal hat jede Sekunde eine Spitze, die entweder 0,1 oder 0,2 Sekunden dauert. Ich habe daher abgeleitet, dass in binärer Sprache 0,1 Sekunden für 0 und 0,2 für 1 steht.

Zu Hilfe gab es eine Abbildung, die erklärt, welche Information für welche Sekunde gegeben ist [Bild Nr. 13]. Die Abbildung war jedoch nicht vollständig und man musste erst einmal verstehen, was sie eigentlich bedeutet.

Endlich hatte ich verstanden, wie das Signal funktioniert und ich habe die Informationen der Muster-Uhr dekodiert : zu finden war Montag, der 13. Januar 2017 um 7 Uhr 22.

Die Programmierung meiner eigenen Uhr kam am Freitagnachmittag der zweiten Woche [Bilder Nr. 14].

Inzwischen hatte ich die meisten Tage in einem anderen Fachbereich verbracht. Der Verantwortliche war Jean-Pierre.

Mein Praktikums-Verantwortlicher, Herr Patrick Hartung, hatte mich und eine andere Schülerin vom DFG dann in die Integrated Systems-Abteilung geschickt, welche zur Branche Communication, Intelligence & Security gehört. Dort werden Anführungs- und Überwachungslösungen, Grenzkontroll- und Notfallantwortsysteme hergestellt.

Es gab zum Beispiel einen medizinischen Container als Notfallantwortsystem, der zusammen mit anderen Systemen ein ganzes bewegliches Krankenhaus bilden kann.

Es gab auch Überwachungscontainer, die der Armee als Kommandoraum dienen.

Dort musste ich eine bestimmte Bekleidung haben [Bild Nr. 15].

In den ersten zwei Tagen habe ich an dem Container mitgearbeitet. Ich habe mitgeholfen, einen Muster-Kommandocontainer aufzubauen. Dieser Container ist dafür vorgesehen, es der Armee zu ermöglichen, die verschiedenen Organisationsmöglichkeiten innerhalb des Kommandocontainers aufzuzeigen.

Die nächsten zwei Tage war ich ebenfalls in der Integrated Systems-Abteilung, und zwar da, wo Airbus Generatoren für die Lastwagen der Armee repariert.

Dort habe ich mitgeholfen, Reparatur-Kits zu erstellen. Die abgenutzen oder fehlerhaften Teile der Generatoren wurden durch die verschiedenen Einzelteile der Reparatur-Kits ersetzt.

Zu meinen Aufgaben gehörte es zum Beispiel, Leitungen auf eine bestimmte Länge zu schneiden, empfindliche Komponenten einzupacken, einfache Komponenten zusammen zu bauen und am Ende alles zu beschriften.

Ich habe auch von Jean Pierre gelernt, wie die Generatoren funktionieren.

 

Nach diesem Praktikum kann ich nur eine positive Bilanz ziehen.

Ich habe an sehr vielen verschiedenen Aktivitäten teilgenommen und habe keine Zeit gehabt, mich zu langweilen. Das Praktikum war von Anfang bis Ende sehr gut durchorganisiert. Außerdem konnte ich unheimlich viel lernen, besonders im elektronischen, mechanischen und technischen Bereiche.

Während meiner Zeit bei Airbus traten keine besonderen Schwierigkeiten auf. Natürlich gab es manchmal Missverständnisse wegen der Sprache, aber ich konnte mein Deutsch verbessern und habe neue technische Wörter gelernt. Hatte ich etwas nicht verstanden, gab es immer jemanden, der bereit war, es mir zu erklären. Außerdem war ich fast immer in Kontakt mit anderen Schülern vom DFG.

Diese Arbeitserfahrung hilft mir auch, ein zukünftiges Studium zu planen. Ich bin mir jetzt recht sicher, dass ich Ingenieur sein möchte, weil mir die elektronischen, mechanischen und technischen Aktivitäten wirklich gefallen haben.

Ich würde eventuellen zukünftigen Kandidaten für dieses Praktikum einen Rat geben: Wenn ihr etwas Wissenschaftliches machen möchtet, wenn ihr etwas Funktionelles basteln möchtet, wenn ihr Elektronik, Mechanik und Technik mögt, dann müsst ihr euch für dieses Praktikum bewerben! Ihr werdet nicht enttäuscht werden.

Zusammenfassend möchte ich sagen, dass mir dieses Praktikum wirklich sehr gut gefallen hat. Ich bin sehr froh, dass man mir die Möglichkeit gegeben hat, dieses Praktikum bei Airbus zu realisieren.

Dafür danke ich allen Personen, die mich während des Praktikums betreut haben: Herr Patrick Hartung, Herr Frank Philipp [Bild Nr. 16], die dualen Studenten und Jean-Pierre. Außerdem bedanke ich mich bei den Lehrern des DFGs, die es uns ermöglichen, solche Praktikumserfahrungen zu sammeln. Ich danke auch Peggy und Tilo, die mich behebergt haben.

 

Bilder

 

Zuerst muss ich leider sagen, dass es nur Fotos von mir bzw. der Herstellung meiner Funkuhr gibt, weil es verboten war, den Standort und die verschiedenen Aktivitäten von Airbus zu fotografieren. Danke für Ihr Verständnis.

 

Alle folgende Materialen sind von mir fotografiert geworden. Bei Dokumenten, die nicht von mir stammen, finden Sie immer die Quelle des Dokuments in der Beschreibung des Bildes (ist keine Quelle vorhanden, handelt es sich um ein Foto von mir).

 


Bild Nr. 1

Satellitenkarte aus GoogleMaps: Rot umrandet ist Airbus Defence and Space-Standort Friedrichshafen

[ Quelle : https://www.google.fr/maps/]

 


Bild Nr. 2

Checkliste mit allen Werkzeugen auf dem Labortisch: ich musste beweisen, dass nichts fehlte und alles sortieren

 


Bild Nr. 3

Erste Seite der Dokumentation zum Funkuhr-Nullserie-Projekt

 


Bild Nr. 4

Bauteilliste der Funkuhr-Nullserie-Projekt, mit der ich die passenden Komponenten finden musste, um sie zu sortieren

 


Bild Nr. 5-1

Sortierung der Komponenten mit Hilfe der Liste [Bild Nr. 4]

 


Bild Nr. 5-2

Vergrößerung den kleinsten Komponenten von Bild Nr. 5-1

 


Bild Nr. 6-1

Skizze des Experimentes mit Komponenten in einfachen Montagen: hier mit einer Diode und einem Widerstand

 


Bild Nr. 6-2

Montage nach der Skizze aus Bild Nr. 6-1 mit einer Diode und einem Widerstand

 


Bild Nr. 6-3

Vergrößerung der Komponenten (eine Diode und ein Widerstand) der Montage aus Bild Nr. 6-2

 


Bild Nr. 7

Die 108 Schweißnähte (und damit der Beweis, dass es wirklich 108 Schweißnähte gibt)

 


Bild Nr. 8

Abbildung des fertigen elektronischen Schaltkreises, damit die richtigen Komponenten am richtigen Platz in die richtige Richtung gelötet werden

 


Bild Nr. 9

Funktionstest des Stromkreises

 


Bild Nr. 10

Das Gehäuse der Funkuhr

 


 

Bild Nr. 11-1

Fertige Hardware der Funkuhr von vorne

 


Bild Nr. 11-2

Fertige Hardware der Funkuhr von links

 


Bild Nr. 11-3

Fertige Hardware der Funkuhr von hinten

 


Bild Nr. 11-4

Fertige Hardware der Funkuhr von rechts

 


Bild Nr. 11-5

Fertige Hardware der Funkuhr von oben

 


Bild Nr. 12

Bildschirm des Oszilloskops, nachdem ich es mit einer Muster-Uhr verbunden hatte: es gibt binäre Signale, die Zeitinformationen abgeben

 


Bild Nr. 13

Die Abbildung, die mir geholfen hat, die Zeitinformationen, die ich mit dem Oszilloskop erhalten habe, zu verstehen

 


Bild Nr. 14-1

Programmierung der Funkuhr: Verbindung der Funkuhr mit dem Computer

 


Bild Nr. 14-2

Programmierung der Funkuhr: Kodierung am Computer


Bild Nr. 15

Bekleidung in der Integrated Systems-Abteilung (kein Kommentar über mein Aussehen bitte!)

 


Bild Nr. 16

Foto mit Herrn Frank Philipp, den drei Studenten und mir (von links nach rechts : Clarisse Pierre, Tiffany Soligon, Herr Frank Philipp, Antoine Cerveau und Yann Vigneau)

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