BROCKMEIER_Louise_2ES_Praktikum_FlüchtlingshilfeBerlin_2017

Ich habe ein Praktikum im Bereich Flüchtlingshilfe in Berlin gemacht.

In der Zeit habe ich bei meiner Austauschpartnerin (Nelson-Mandela-Schule) gewohnt. 

Louise Brockmeier 2 ES

Praktikumsbericht im Bereich Flüchtlingshilfe beim Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) in Berlin 19. bis 30. Juni 2017

 

Ich habe vom 19. bis 30. Juni 2017 ein Praktikum im Bereich Flüchtlingshilfe beim Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) in Berlin absolviert. Dieses Praktikum habe ich dank der Hilfe meiner Austauschpartnerin vom Nelson-Mandela-Gymnasium in Berlin-Wilmersdorf gefunden. Schüler dieses Gymnasiums werden regelmäßig als ehrenamtliche Helfer bei der Flüchtlingshilfe des ASBes eingesetzt.   

Das Flüchtlingsheim besteht seit Januar 2016 und wurde als Folge des großen Migrantenandrangs im Jahre 2015 im ehemaligen Rathaus von Berlin- Wilmersdorf untergebracht. Der ASB betreibt im Auftrag des Berliner Senats eines der größten Flüchtlingsaufnahmezentren Deutschlands. Dort werden nämlich mehr als 1000 Flüchtlinge beherbergt. Von ihnen sind ungefähr 350 Kinder und Jugendliche. Für die Nicht-Erwachsenen gibt es eine spezielle Betreuung, die von 6 hauptamtlichen Erziehern wahrgenommen wird. Zu diesen bezahlten Kräften kommen täglich noch drei bis vier ehrenamtliche Helfer hinzu. Für die Kinder stehen zwei Kinderzimmer zur Verfügung, die mit verschieden Spielmöglichkeiten ausgestattet sind. Während meiner Praktikumszeit kam ich in diesem Kinderbetreuungsteam zum Einsatz.

Am Vormittag habe ich mich im Team mit ungefähr zwanzig Kindern im Alter von zwei bis acht Jahren beschäftigt. Diese Kinder kamen aus Syrien, Afghanistan, dem Iran, dem Irak und dem Kosovo. Folgende Lernspiele standen dabei im Vordergrund: Basteln, Malen, Sport, Tanzen und pädagogische Gesellschaftsspiele. Beim Memoryspielen konnte ich beobachten, wie die Kinder durch die Assoziation von Wort und Bild schnell ihren Wortschatz erweitern konnten. Oder das gemeinschaftliche Singen von deutschen Kinderliedern gestattet zum Beispiel, ganze Sätze zu lernen. Die Kinder freuten sich sehr, wenn man auf sie zuging und waren sehr anhänglich. Man merkte dennoch an den häufigen emotionalen Ausbrüchen, dass die Kinder durch die schwierige Lage in ihren Herkunftsländern und die Flucht traumatisiert waren. Am Nachmittag gingen wir dank des schönes Wetters auf den Hof und beschäftigten uns mit Gruppenspielen. Hinzu kamen ältere Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 18. So konnte ich zu jugendlichen Flüchtlingen Kontakt knüpfen und mich mit ihnen anfreunden und erfuhr viel über sie und ihre Geschichte.                                      

Dieser Austausch mit jungen Migranten war eine bereichernde Erfahrung für mich, weil ich die Probleme von Migranten aus nächster Nähe kennengelernt und diese so besser verstanden habe. Ich habe das Gefühl, den Kindern und Jugendlichen auch etwas gebracht zu haben, was mir bei dem rührenden Abschied besonders aufgefallen ist. Von der Freundlichkeit und Nettigkeit der jungen und älteren Flüchtlinge war ich sehr gerührt. Auf unüberwindliche Schwierigkeiten bin ich nicht gestoßen, und ich habe mich im Team als vollwertiges Mitglied aufgenommen gefühlt. Ich könnte dieses Praktikum nur weiterempfehlen, weil es einen tiefen Einblick in die Situation von Migranten in Deutschland gibt.

 
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Gesichtsmalerei.zum Ramadan
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Kleiderspende

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Das ehemalige Rathaus Wilmersdorf, jetzt ein Flüchtlingsheim

 
 

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