dfg buc erfahrungsberichte

Schulbesuch in Baden-Baden 2018

Ich habe meinen Austausch, vom 18. Juni bis 1. Juli, in Baden-Baden bei meiner Austauschpartnerin und Freundin Annaluise BIPPES gemacht. Ich war für 2 Wochen in dem Richard-Wagner-Gymnasium in der 9. Klasse Gast gewesen.

Diese Schule gibt es seit dem 21. November 1868. Am Anfang war das Gymnasium eine reine Mädchenschule. Im Jahre 1937 entschied man, die Schule Richard-Wagner-Gymnasium zu nennen. Ab dem Jahre 1959 wurden Mädchen und Jungen gemeinsam unterrichtet.

Der Schulleiter heißt Mattias Schmauder und der stellvertretende Schulleiter Tobias Prestenbach. Dieses Gymnasium besuchen ca. 560 Schüler und 58 Lehrer unterrichten dort. Die Klassenstufen gehen von der 5. Klasse bis zur 12. Klasse. Als ich gekommen bin, hat die 12. Klasse Abitur geschrieben, deswegen ist manchmal Unterricht ausgefallen.

Diese Schule ist bilingual ausgerichtet, deshalb hat meine Austauschpartnerin einige Fächer auf Französisch, wie zum Beispiel Gemeinschaftskunde und 4 Stunden Französisch pro Woche. Der Unterricht beginnt um 7:40 und endet unterschiedlich an den fünf Wochentagen. Die Stunden dauern 45 Minuten, das heißt 10 Minuten weniger als in Frankreich.

Hier ist der Stundenplan von meiner Austauschpartnerin:

Meiner Meinung nach unterscheiden sich die französischen Schulen sehr von den deutschen Schulen: Die Lehrer sind sehr schülernah und ich habe Neues aus verschiedenen Perspektiven kennengelernt. Zum Beispiel im Geschichteunterricht spricht die Klasse über den kalten Krieg und ich habe bemerkt, dass Geschichte in Deutschland sich von dem Geschichtsunterricht in Frankreich sehr unterscheidet. Die beiden Länder haben unterschiedliche Standpunkte: zum Beispiel erklärt die Lehrerin die wirtschaftliche Situation der Deutschen nach dem zweiten Weltkrieg und als die Berliner Mauer gebaut wurde. Aus dieser Sicht habe ich es davor noch nicht betrachtet.

Die Fächer, die ich am meisten geliebt habe waren Deutsch, Mathe und Gemeinschaftskunde. Im Deutschunterricht sprach die Klasse über ein Buch von Friedrich Dürrenmatt. Ich kenne diesen Schriftsteller auch, weil er auch „Der Besuch der alten Dame“ geschrieben hat und ich dieses Theaterstück während der Sommerferien gelesen habe. Das Buch, das die Klasse las hieß „Der Richter und sein Henker“. Es handelt von einem Mord. Die Hauptfigur, der Kommissar Bärlach heißt, ist todkrank und es bleibt ihm nicht viel Zeit den Fall zu lösen.

Mathe hat mir auch gefallen: die Klasse arbeitete mit den Logarithmen und da ich schon dieses Thema gemacht habe, habe ich viel an den Unterricht teilgenommen. Es war leicht für mich den Unterricht zu verstehen, da ich drei Stunden Mathe auf Deutsch pro Woche habe. Ich habe auch bemerkt, dass die deutsche Lehrerin viel mit ihren Schülern diskutiert. Es gab eine richtige Interaktion und die Schüler zögerten nicht um Hilfe zu bitten. Schließlich hat mich noch Gemeinschaftskunde bzw. Politik interessiert, weil sie über ein Thema sprachen, das aktuell ist: die französischen Präsidenten und die Regierung. Wir haben sehr genau die Gesetze studiert und eine Tabelle mit Vorteilen und Nachteilen angefertigt.

Die Erkenntnis, die ich von meinem Austausch machen kann ist, dass es sehr bereichernd war, weil ich mein Deutsch verbessert habe und einen anderen Ansatz von Schule entdeckt habe.